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1 Einleitung
Diese Arbeitsanleitung versteht sich als Ergänzung zur
Arbeitsanleitung Airbrush.
Wie auch meine anderen Arbeitsanleitungen richtet sie sich an Einsteiger,
die wissen möchten, wie man Fahrzeuge bemalen kann und was man dabei
beachten muss.
Das Malen auf Metall oder Kunststoff lässt sich um vieles einfacher
erledigen, wenn Sie über eine Lackierpistole und einen ausreichend großen
Kompressor verfügen. Lackierdosen aus dem Baustoffhandel kann ich Ihnen
nicht empfehlen, ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie auch einfachsten
Anforderungen nicht gerecht werden.
Bitte beachten Sie dabei, dass hier hauptsächlich die Arbeit
mit dem Airbrush gemeint ist, eine Anleitung zur professionellen
Lackiertechnik kann ich Ihnen nicht geben.
Wenn Sie mit dem Airbrush nicht vertraut sind, lesen Sie bitte zunächst die
Arbeitsanleitung Airbrush und führen Sie mindestens einmal die dort
angeführten Übungen durch. Ich empfehle Ihnen auch, einige Bilder auf
Reinzeichenkarton zu malen, ehe Sie mit der Arbeit auf Metall oder anderen
Untergründen beginnen.
2 Der Untergrund
Metalle haben den Vorteil, dass es keine Probleme mit Lösungsmitteln
(Lack-Verdünnungen) gibt. Sorgen Sie auf jeden Fall dafür, dass Ihr Teil
grundiert ist (wenn es sich bei Ihrem Untergrund um rohes Metall handelt,
empfehle ich Ihnen den Besuch einer Lackiererei, um sich dort eine
Grundierung anfertigen zu lassen).
Bei Kunststoff ist die Sache nicht so einfach. Viele
Kunststoffe vertragen keine Lösungsmittel, d.h. dass sie nach dem Lackieren
die innere Festigkeit verlieren oder sich bereits beim Lackieren selbst
verformen können.
Erkundigen Sie sich also am besten bereits vor Beginn Ihrer Arbeit, ob Ihr
Kunststoff lösungsmittelfest ist. Besonders wichtig ist das bei Helmen, die
durch eine Lackierung ihre Schutzfunktion verlieren können!
Wenn der Kunststoff, den Sie bearbeiten möchten, Lösungsmittel verträgt,
gehen Sie vor wie bei einem Metall. Bei anderen Kunststoffen sollten Sie
sich überlegen, ob das Bemalen wirklich Sinn macht, denn Sie können hier
lediglich die Airbrushfarben verwenden und Ihre Arbeit danach nicht
entsprechend mit Klarlack schützen.
Da ich keine Erfahrungen mit Klarlacken auf Wasserbasis habe (und auch nicht
weiß, ob in diesen Lacken nicht doch auch Stoffe enthalten sind, die dem
Kunststoff schaden können), kann ich dazu keine Aussage machen.
3 Die Vorarbeit
Zunächst ist zu bedenken, dass später ein (Schutz-)Überzug mit Klarlack gespritzt
wird. Dieser kann nicht einfach irgendwo mitten in einer Fläche enden,
sondern muss den gesamten Teil bedecken.
So wird es z.B. nötig sein, eine gesamte Motorhaube zu lackieren, auch wenn
nur eine kleine Applikation am Rand gemalt wurde.
Aus diesem Grund müssen Sie feststellen, welche Teile von Ihrer Malerei
bedeckt werden. Alle diese Teile sind dann zur Gänze zu bearbeiten. Die
nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich daher immer auf alle Flächen, die
betroffen sind.
Bei Metallen und Kunststoffen handelt es sich meistens um einen Untergrund,
der glatt ist. Metalle (z.B. Motorhauben von Autos oder Tanks von
Motorrädern) sind normalerweise lackiert.
Auf glatten Stellen halten Farben nicht gut, es ist unbedingt erforderlich,
die Teile entweder anzuschleifen oder zu grundieren.
Schleifen Sie daher den Untergrund mit wasserfestem
Schleifpapier, das Sie in jedem Baumarkt erhalten, etwas an. Verwenden Sie
dazu Wasser und Papiere mit Körnung 400 bis 800 (800 ist ganz feines
Schleifpapier, dieses nehmen Sie eher am Schluss).
Wenn möglich bauen Sie den zu bemalenden Teil vom Fahrzeug aus oder ab,
damit Sie ihn gesondert bearbeiten können. Bei einer Motorradverkleidung ist
es z.B. sinnvoll, die gesamte Verkleidung abzumontieren und jeden Teil
einzeln zu bearbeiten.
Wenn das nicht möglich ist, müssen Sie auf jeden Fall alle Teile, die nicht
bemalt werden sollen, ganz genau mit Papier oder Plastik und Malerband
abdecken.
Tipp zum praktischen Arbeiten
(Schleifen):
Besorgen Sie sich eine Wanne oder einen ähnlichen Auffangbehälter, den Sie
halb mit Wasser füllen. In diesen können Sie dann Ihr Metall legen oder
stellen. Benetzen Sie beim Schleifen das Schleifpapier immer wieder mit
Wasser. Sie erkennen fertig geschliffene Stellen daran, dass sich dort kein
Wassertropfen mehr bilden kann.
Achten Sie bei einem Motorradtank darauf, dass kein Wasser in
den Tank gelangen kann (der Tank muss vor dem Schleifen selbstverständlich
völlig entleert werden), indem Sie die Öffnungen mit Malerband abkleben und
dann auch beim Schleifen darauf achten, dass diese Stellen nicht unter
Wasser gedrückt werden.
Nach meiner Erfahrung treten hier bereits die ersten Probleme
auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie einen völlig unbeschädigten Teil in
der Hand halten, ist eher gering. Tatsächlich habe ich selbst auf beinahe
jedem Teil, den ich zum Bearbeiten erhalten habe, Fehler oder Beschädigungen
vorgefunden (z.B. Steinschläge auf Motorhauben, Kratzer auf Motorrad-Tanks,
etc.)!
Diese Stellen sollten Ihnen nun beim Schleifen auffallen. Wenn das nicht der
Fall ist, können Sie sich bereits mit dem nächsten Schritt (5 Grundierung) befassen.
Ansonsten ist folgendes zu bedenken:
Der spätere Klarlack-Überzug wird die beschädigte Stelle zwar schützen, es
wird aber auf jeden Fall eine Unregelmäßigkeit in der Lackoberfläche zu
sehen sein. Der Lack füllt die Stelle (die man sich bei starker Vergrößerung
wie eine „Grube“ oder einen „Graben“ vorzustellen hat) nämlich nicht glatt
auf, sondern bildet auch wieder eine Vertiefung.
Noch schlimmer sind tatsächliche Risse oder Sprünge (oftmals gesehen bei
Motorrad-Teilen). Wenn Sie derartige Beschädigungen an den Teilen
feststellen, sollten Sie zunächst dafür sorgen, dass diese Fehler behoben
werden. Ihre Farbe oder der spätere Klarlacküberzug werden die
Beschädigungen nämlich nicht zudecken können!
4 Fehlerbehebung
a) Dellen, Steinschläge, Kratzer
Besorgen Sie sich im Lack-Fachhandel einen 2-Komponenten PE-Kitt ohne
verstärkende Glasfaser-Anteile (oder
für ganz geringe Ausbesserungsarbeiten auch einen 1-Komponenten Kitt, aber
jedenfalls keinen Kunstharz-Kitt) und
Plastik-Spachteln. Mischen Sie Kitt und Härter nach der Angabe auf der
Verpackung zusammen und füllen Sie die beschädigte Stelle auf, ziehen Sie
mit der Spachtel glatt ab. Auch hier gilt, dass die Stelle zunächst
geschliffen sein muss, damit der Kitt überhaupt halten kann.
Tipp zum praktischen Arbeiten
(Kitten):
Schätzen Sie den Materialbedarf ab und mischen Sie lieber weniger Kitt an.
Der 2-Komponenten Kitt trocknet ab dem Moment, wo er mit dem Härter
vermischt wird. Zügiges Arbeiten ist daher angeraten. Wenn der Kitt spröde und bröckelig wird, beenden Sie den Vorgang und mischen Sie lieber
neuen Kitt an.
Warten Sie nach dem Auftragen, bis der Kitt vollständig
getrocknet ist (das kann eine Stunde dauern) und schleifen Sie dann wieder mit Wasser-Schleifpapier. Wenn Sie feststellen, dass immer
noch Handlungsbedarf besteht, wiederholen Sie den Vorgang so lange, bis die
Stelle vollständig glatt ist und Sie auch keine Unregelmäßigkeiten mehr
fühlen, wenn Sie mit den Fingern darüber streichen. Vertrauen Sie hier der
Empfindlichkeit Ihrer Finger mehr als dem Auge, das durch unterschiedliche
Farben getäuscht wird.
b) Risse, Sprünge, Bruchstellen
Für gebrochene Stellen oder Risse empfehle ich Ihnen Polyester und eine
Glasfaser-Matte. Mischen Sie Polyester mit Härter nach der Angabe auf der
Verpackung, streichen Sie diese Masse auf der Rückseite um den Riss (oder
Sprung) herum auf und drücken Sie dann die Glasfaser-Matte flächig auf.
Danach tränken Sie die Matte nochmals mit Polyester-Härter Gemisch. Sie
können bei Bedarf noch einmal Matte auflegen und den Vorgang wiederholen.
Achten Sie darauf, dass möglichst wenige abstehende Ränder entstehen, diese
könnten später stören.
Lassen Sie das Polyester sicherheitshalber einen Tag trocknen, ehe Sie auf
der Vorderseite mit Kitt den Riss schließen (Vorgang siehe oben).
Prüfen Sie auf jeden Fall auch die Haltbarkeit Ihrer Arbeit. Wenn das
Ergebnis nicht fest genug erscheint, wiederholen Sie lieber den Vorgang mit
dem Polyester noch einmal.
Beim Kitten des Risses ist die Schleifarbeit wieder enorm wichtig. Geben Sie
sich mit dem Resultat erst zufrieden, wenn die frühere Beschädigung mit den
Fingern nicht mehr spürbar ist.
c) Karosserieschäden, gänzlich verbogene
Teile
Hier rate ich Ihnen, lieber den Besuch in einer Werkstatt ins Auge zu fassen
und das dort reparieren zu lassen oder den entsprechenden Teil nachzukaufen.
5 Die Grundierung
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine weiße Grundierung Voraussetzung
für eine gelungene Bemalung ist. Wenn der Untergrund fehlerfrei in Ordnung
ist, verwende ich dazu weißen Basislack (Acryl) aus der KFZ-Lackiertechnik,
den ich mit einer Lackierpistole auftrage (Angaben des Herstellers beachten:
eventuell ist der Basislack zunächst mit einer dazu passenden Verdünnung in
einem bestimmten Verhältnis zu mischen).
Dieser hat den Vorteil, dass er sehr schnell trocknet und dann bereits „rau“
ist, also nicht wieder angeschliffen werden muss.
Als Alternative gibt es sog. Primer, das ist „dickerer“ Lack, der auch
kleine Kratzer schließt, für den Sie allerdings eine eigene Lackierpistole
benötigen, die mit diesem Lack fertig wird.
6 Eine
Vorentscheidung - Arbeitstechnik
Wenn Sie so weit sind, dass Ihr Malgrund arbeitsfertig vor Ihnen liegt (also
repariert, gekittet, gespachtelt, geschliffen und grundiert ist) müssen Sie
sich Gedanken darüber machen, wie Sie beim Malen arbeiten möchten. Ich kann
Ihnen 3 prinzipielle Möglichkeiten anbieten:
1)
Airbrush mit losen Folien
Da klebende Folien nach
dem Abziehen Kleberückstände hinterlassen, die Sie dann erst einmal
wegbekommen müssen, können Sie sich beim Arbeiten auch mit losen Folien
helfen. Schneiden Sie Papier oder Karton in die gewünschten Formen und
halten sie diese Folienteile mit der einen Hand, während Sie mit der anderen
den Airbrush bedienen.
Diese Methode eignet
sich nur bei Motiven, wo kaum harte Kanten vorkommen oder die sehr klein
sind (z.B. Tankdeckel-Bemalung).
2)
Airbrush mit klebenden Folien und Zwischenlack
– mehrere Schichten
Beim Arbeiten mit
klebenden Folien bleiben normalerweise Rückstände des Klebstoffs beim
Abziehen der Folien zurück. Beseitigen Sie diese nach jedem Arbeitsschritt
mit Silikonentferner, den Sie im Lack-Fachhandel erwerben können. Achten sie
dabei darauf, nicht in die soeben aufgesprühte Farbe zu geraten, denn der
Silikonentferner wischt neben Kleberückständen auch problemlos die
Airbrush-Farbe weg!
Aus diesem Grund dürfen
Sie pro Arbeitsschritt nur Stellen bearbeiten, die nicht an eine bereits
gesprühte Stelle angrenzen (wo also Platz für die Folie dazwischen ist),
weil Sie nach Abziehen der Folie in der soeben gesprühten Farbe mit
Silikonentferner wischen müssten – und damit Ihre Arbeit wieder zerstören
würden.
Wenn Sie alle
Kleberückstände sauber entfernt haben und es keine Fläche mehr zu bearbeiten
gibt, die Sie in diesem Arbeitsschritt mitnehmen können, spritzen Sie eine
Schicht 2-Komponenten-Klarlack mit der Lackierpistole.
Warten Sie, bis der
Klarlack durchgetrocknet ist (am besten etwa einen Tag) und schleifen Sie
ihn dann mit Wasser-Schleifpapier in Körnung 600 – 800 vorsichtig an. Es
geht hier nur darum, die Oberflächen-Glätte zu brechen, damit die nächste
Farbe wieder hält.
Achten Sie darauf,
nicht durch den Lack zu schleifen, weil Sie dann die Farbe darunter
verletzen würden.
Sie können jetzt die
nächste(n) Stelle(n) bearbeiten. Der gesamte Vorgang ist so oft zu
wiederholen, bis Sie mit Ihrem Werk fertig sind.
3)
Lackiertechnik mit klebenden Folien
Bei Motiven, die
vorwiegend aus klaren Farbtönen bestehen (z.B. Comics-Inhalte), empfehle
ich, die vorherrschenden Farben gleich als Basislack (Acryl) zu kaufen und
Schichtweise zu folieren und mit der Lackierpistole aufzutragen.
Der Basislack hat den
Vorteil, dass er Silikonentferner verträgt, man also Kleberückstände
zwischen den Schritten entfernen kann. Trotzdem rate ich Ihnen zu Vorsicht:
der Basislack wird vom Silikonentferner auch etwas angelöst und wenn die
Schicht nicht dick genug ist, kann es sogar hier dazu kommen, dass zuviel
Farbe abgeht.
Welche Möglichkeit Sie auch immer anwenden (sicherlich gibt
es auch noch andere Verfahren), Sie müssen Ihre Arbeit am Ende mit Klarlack
schützen. Ich empfehle Ihnen, diese Tätigkeit einem erfahrenen Lackierer zu
überlassen, denn hier geht es dann auch um eine perfekte Oberfläche, die nur
erreicht werden kann, wenn in einer Lackierkammer mit entsprechenden
Temperaturen und völliger Staubfreiheit gearbeitet wird.
Auf jeden Fall müssen Sie darauf achten, dass der passende Decklack
verwendet wird. Sollten Sie aus irgendeinem Grund z.B. mit Kunstharz-Farben
gearbeitet haben, muss auch ein Kunstharz-Klarlack verwendet werden.
Wenn Sie mit herkömmlichen Airbrush-Farben (diese sind Acrylfarben) und
Acryl-Basislacken gearbeitet haben, sollte auch Acryl-Klarlack verwendet
werden.
7 Folientechnik
Sollten Sie Einsteiger sein, empfehle ich Ihnen, zunächst die
Arbeitsanleitung Airbrush zu lesen, weil dort der Folie ein eigenes Kapitel
gewidmet ist.
Ich verwende auch bei der Bemalung von Fahrzeugen leicht klebende Folie, die
allerdings meistens anders zur Anwendung kommt, als wenn auf einem Karton
gearbeitet wird.
Aus der Problemstellung mit den Kleberückständen (siehe 5- Arbeitstechnik)
ergibt sich, dass die Methode, Folienteile abzuziehen und nach Bedarf wieder
aufzulegen, hier nicht funktionieren kann.
Daher schneide ich mir eine Papierfolie mit den Außenrändern des zu malenden
Inhalts zurecht, lege diese dann auf den Malgrund, richte sie ein und
zeichne mit Bleistift die Außenlinie auf dem Malgrund nach.
Dann schneide ich schmale Folienstreifen (ca. 1 – 2 cm breit) und klebe sie
so auf, dass nur ein möglichst kleiner Teil innerhalb der gezeichneten Linie
bleibt und kreise das Motiv auf diese Weise ein. Danach wird entlang der
Linie geschnitten und die inneren Folienteile werden entfernt.
Hier kann es bereits passieren, dass Kleberückstände zurückbleiben, die mit
Silikonentferner abgewischt werden müssen.
Zum zusätzlichen Schutz der restlichen Fläche des Malgrunds klebe ich dann
Papierteile (oder auch Plastik) mit Malerband auf die bereits geklebte
Folie. Es geht darum, möglichst wenig klebende Teile aufzubringen um später
so wenig wie möglich mit Kleberückständen kämpfen zu müssen.
Wenn nur noch die zu sprühende Fläche offen ist, kann mit dem Airbrush oder
der Lackierpistole gearbeitet werden.
Nach dem Vorgang ziehe ich alle Folienteile sorgfältig wieder ab und
entferne Kleberückstände.
Im Fachhandel für Lackiertechnik gibt es spezielle
Klebebänder in diversen Breiten (ca. 1 mm bis 5 mm), die man auch in Kurven
kleben kann (große Radien) und die dazu dienen können, diese Arbeitsschritte
zu unterstützen.
8 Skizze und
Bildaufbau
Auch bei dieser Art der Malerei werden Sie – wenn das Werk nicht völlig
abstrakt sein soll – eine Skizze benötigen, um eine genaue Vorlage für die
Arbeit zur Hand zu haben. Bitte lesen Sie bei Bedarf in der
Arbeitsanleitung Airbrush unter Skizze und Bildaufbau nach, was zu diesem Thema prinzipiell
zu sagen ist.
Der Unterschied ergibt sich beim Arbeiten. Während die Skizze, die für ein
Bild auf Karton benötigt wird, bestehen bleibt, verwende ich die Skizze bei
Arbeiten auf Metall meistens gleich zum Übertragen auf den Malgrund. Zu
diesem Zweck wird sie nach und nach zerschnitten.
Der technische Bildaufbau funktioniert auch hier „von hinten nach vorne“,
also mit den Motiven beginnend, die am weitesten im Hintergrund liegen und
schrittweise nach vorne gehend.
9
Schutz der Arbeit und Ihrer Atmungsorgane
Wie bereits früher erwähnt müssen Sie das fertige Bild mit einem
Klarlack-Überzug schützen. Das ist eine Arbeit für einen Lackierer, der
professionell in einer Lackierbox arbeiten kann. Es werden dabei mehrere
Lackschichten aufgetragen, die immer wieder trocknen und
zwischen-geschliffen werden sollten, um eine perfekte Oberfläche zu
gewährleisten. Bei einer einzelnen Schicht (auch diese würde bereits
hinreichend Schutz bieten) ist der strukturelle Aufbau der darunter
liegenden Schichten noch gut erkennbar, wenn man die Oberfläche gegen eine
Lichtquelle betrachtet. Erst das mehrfache Schleifen / Lackieren beseitigt
diese winzigen Unebenheiten.
Beachten Sie, dass beim Spritzen mit einer großen Pistole viel Farbstaub
entsteht. Arbeiten Sie keinesfalls ohne entsprechenden Atmungsschutz!
Für diesen Fall empfehle ich Ihnen eine richtige Schutzmaske mit
Akivkohle-Filtern, die Sie entweder in einem Baumark oder im Fachhandel für
Lacke erwerben können.
10 Ein Wort zu
Leuchtfarben
Bei meinen Arbeiten für Kunden wurde ich immer wieder mit dem Wunsch nach
Leuchtfarben konfrontiert. Es gibt diese Farben in Sprühdosen fertig zum
Verarbeiten z.B. in Baumärkten.
Sie haben sich aber als überaus problematisch erwiesen, wenn als
abschließender Schritt der Schutz mit Klarlack geplant war.
Spätestens hier (beim Überlackieren mit Klarlack) wurde jedes Mal deutlich,
dass diese Farben dafür nicht geeignet sind. Die unterschiedlichsten
Ergebnisse waren zu verzeichnen. Vom Verlust der Leuchtkraft der Farbe bis
hin zur chemischen Reaktion, bei der sich tiefe Runzeln und Furchen in der
bis dahin glatten Oberfläche gebildet haben, waren alle Zwischenstufen
erkennbar.
Mein Rat (den ich auch selbst befolge) ist daher: Finger weg von
Leuchtfarben!
Nur wenn nach dem Lackieren der Leuchtfarbe kein abschließender Schutz
geplant ist, können sie diese Farben verwenden (z.B. zum einheitlichen,
gleichmäßigen einfärben von Motorradfelgen). Das schließt eine
professionelle Verwendung aus meiner Sicht von vornherein aus.
Darüber hinaus verlieren Leuchtfarben nach einiger Zeit ganz von selbst die
Leuchtkraft und stumpfen ab. Überlegen Sie daher gut, ob Sie so etwas
einsetzen wollen!
11 Nachwort
Ich habe versucht, mit diesem Handbuch eine brauchbare allgemeine Anleitung
für das Arbeiten auf Metallen und Kunststoffen zu geben. Wenn Sie genau
gelesen haben, werden Sie festgestellt haben, dass es sich hier um eine sehr
aufwändige Angelegenheit handelt, möglicherweise haben Sie auch einige
Stellen der Lektüre für übertrieben gehalten.
Ich versichere Ihnen, dass alle Punkte wie angeführt erledigt werden müssen,
wenn Sie ein Ergebnis erhalten wollen, das sowohl von der Optik als auch von
der Haltbarkeit her zufrieden stellend ist!
Die Zielsetzung für dieses Werk war eine kostenlose Hilfestellung für alle
Interessierten, die in das Thema einsteigen wollen.
Ich würde mich daher über Antworten oder Stellungnahmen zu diesem Handbuch
freuen. Wie sind Sie mit der Lektüre zurecht gekommen? Konnten Sie etwas
damit anfangen? Haben Ihnen die Inhalte etwas gebracht? Haben Sie
Verbesserungsvorschläge?
Schreiben Sie mir ein
Email, ich werde mich bemühen, Ihre Anregungen
einzuarbeiten!
Ich übernehme keinerlei Gewähr für Schäden oder Probleme, die
beim Arbeiten nach dieser Anleitung oder durch falschen Gebrauch des
Airbrush oder einer anderen Spritzpistole entstehen.
Viel Spaß und frohes Schaffen mit Ihrem Airbrush!
Manfred Walter |
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